Das hier ist meine ganz persönliche Geschichte. Sie ist subjektiv und beruht nur auf meinen Erfahrungen und Empfindungen. Ich möchte damit keinem zu nahe treten.

 

Bereits im Jahr 2005 hatte ich die Hoffnung, mir eine kleine, feine Zucht Norwegischer Waldkatzen aufzubauen. Ich hatte eine, in meinen Augen, wunderschöne Katze, Zeit, genug Wissen über Vererbung aus früheren Zeiten etc. und war somit guter Dinge. Ich schaffte alles notwendige an, um eine kleine Katzenfamilie zu beherbergen und zu versorgen. Für meine Katze Nessie war ein Rendezvous vereinbart und ich war voller Vorfreude.

Es wurden vier zuckersüße Kätzchen geboren, die sich wunderbar entwickelten. Nessie war eine hingebungsvolle Mutter und ich saß Stunde um Stunde an der Wurfkiste und himmelte die kleine Familie an. Es war ein rotes Mädchen dabei und ich beschloss, es zu behalten. Die Kleinen wurden größer, waren fröhlich und aktiv, stellten meine Wohnung auf den Kopf; ich liebte es, ihnen dabei zu zusehen.

Mit 11 Wochen war die kleine rote Tiffy plötzlich schlapp und verweigerte Futter und Spiel. Zusammen mit meinem Tierarzt bemühten wir uns drei Tage darum, dass es ihr besser geht. Intensive und vielfältige Untersuchungen ergaben jedoch, das ihre Nieren fehlgebildet waren. Es gab keine Chance und ich musste sie schweren Herzens gehen lassen.

Natürlich habe ich sofort mit Nessies Züchterin Kontakt aufgenommen, in der Hoffnung auf helfende Erklärungen. Dort schlug mir jedoch eher Kälte entgegen und ich wurde mit allgemeinen Floskeln abgespeist. Nach mehrfachem verzweifelten Nachfragen, wurde mir nahe gelegt, das Thema besser zu lassen und es um Himmels Willen auch nicht zu verbreiten.

Also stand ich allein mit meinen Nöten, ich hatte ja eine klare Ansage bekommen. Dabei wollte ich niemandem etwas schlechtes, ich wollte nur Erklärungen und Wissen über Zuchtlinien. Schließlich war ich mehr als verzweifelt. Kann man nicht nur mit Offenheit voneinander lernen?

Die anderen Kätzchen waren gesund und sind zu ihren Adoptiveltern umgezogen. Meine Traurigkeit verging langsam und ich wollte einen neuen Versuch im nächsten Jahr starten. Gesagt, getan.

Mir war klar, dass ich auf jeden Fall einen anderen Kater nehmen werde, aus ganz anderen Linien. Ich stöberte im Internet und stieß auf die Seite von Ulrike. Ich las mich auf ihrer Seite fest und rief sie einfach an. Sie nahm mich mit sehr viel Freundlichkeit auf und gab mir sehr viele hilfreiche Tipps, auch zu potentiellen Katern für Nessie. Ich hatte erstmals das Gefühl von Offenheit und Ehrlichkeit.

Irgendwann hatte ich einen Kater gefunden und es begann wieder diese wunderschöne Zeit. Vier Katzenkinder eroberten mein Herz, alle fanden tolle Katzeneltern – alles schien gut!

Ein Ehepaar verliebte sich damals in ein Brüderpaar und nahm beide Racker bei sich auf. Beide wuchsen und wurden recht kräftig. Der „kleine“ black-tabby/white Kater wog dann satte 9 kg und fett war er dabei nun wirklich nicht :-)

Nach einiger Zeit bekam ich von dort jedoch schlechte Nachrichten. Eben dieser große Bursche war sehr plötzlich gestorben. Untersuchungen ergaben auch hier eine Fehlfunktion der Nieren!


Das war ein derber Schlag und ich war völlig verunsichert und frustriert. Was war da los? Meine Käufer taten mir so leid, aber ich war leider machtlos. Da ich es nicht riskieren wollte, bei den zukünftigen Katzeneltern noch mehr Leid zu verursachen, gab ich alles auf – wirklich alles! Ich entsorgte jegliches Zuchtzubehör, meldete mich bei meinem damaligen Verein ab und ließ den Zwingernamen löschen. Die Homepage nahm ich aus dem Netz.

Nessie war nach wie vor mein Schätzchen und daran änderten auch all diese Geschehnisse nichts. Leider durfte sie nur knapp 9 Jahre alt werden, wovon die letzten 2 Jahre problematisch waren, denn sie hatte auch ein Problem mit den Nieren. Also lag die Vermutung nahe, das es aus Ihrer Linie kommen könnte. Eine schwere Einsicht und mit ihrer Züchterin war ja kein Reden möglich. Ich informierte sie per Mail noch über Nessies Tod – keine Reaktion.

(Über Details der Erkrankungen gehe ich hier bewusst nicht näher ein, denn Spekulationen gibt es ja schon genug. Es geht auch nicht um die Erkrankungen an sich, sondern um das „Drumrum“. Ich will natürlich nicht behaupten, das Nessie Nierenprobleme vererbt hat oder gar, das es in ihrer Linie lag, ich kann leider nur Vermutungen anstellen.)

So blieb mein 11 Jahre alter Norweger-Kater Janosch mit mir allein. Das war aber so gar nichts für ihn, denn er war das Alleinsein nicht gewohnt. Ich suchte also eine Freundin für ihn, die schon etwas aus dem Gröbsten raus ist, schließlich war er ja kein Jungspund mehr. Vor allem suchte ich eine Katze, die so gar nichts mit den Norwegern zu tun hatte. Ich fand Fine, eine 9 Monate alte Ragdoll Dame, eine völlig ausgeglichene, verschmuste Katze. (
Sie ist auch hier auf der Seite zu finden).Die beiden schlossen schnell Freundschaft, allerdings war Janosch mit dem Temperament von Fine leicht überfordert, hatte er doch schon vor vielen Jahren beschlossen, eher Philosoph als Draufgänger zu sein. Immer, wenn Fine gerade warm gelaufen war, hatte er schon genug von der Toberei. Fine wurde immer unzufriedener. Was also tun? Erst mal folgte die Kastration – die nützte aber nicht viel.

Nachdenken, grübeln, noch mehr nachdenken…..

Wozu gibt es das Internet? Also, einfach mal nur so umschauen... Und jedes Mal landete ich auf Seiten von Norwegischen Waldkatzen. Und irgendwann landete ich nach all den Jahren wieder auf der Seite von Ulrike.

Es gab dort gerade einen Wurf und ich sah dort mein Traumkätzchen. Eine zuckersüße blue-torbie/white!! Ich schrieb Ulrike eine Mail und der gute Draht war gleich wieder da. Am Telefon sagte sie mir dann, dass leider schon jemand eine Option auf das Schätzchen hätte :-( Oh je! Aber sie sagte, ich solle mal die Hoffnung nicht aufgeben und abwarten. Das tat ich, ewige 5 Wochen lang (gefühlte 5 Monate). Jeden Sonntag schaute ich mir voller Wehmut die neuen Bilder der Pelz-Zwerge an, mailte/telefonierte oft und viel mit Ulrike und es entwickelte sich eine Freundschaft.

Dann ENDLICH kam der erlösende Anruf: Die Option war hinfällig – ich konnte die Maus adoptieren! HURRA!! Am 20. Juli 2013 zog die kleine „Sally av plysj“ hier ein.

Sally bekam schnell einen neuen „Arbeitstitel“ und heißt nun Smiley, denn sie bringt mich immer wieder zum lächeln. Mein Plan ging auf, denn sie und Fine toben wie die Wilden und der alte Janosch hat seine Ruhe, darf aber mitmachen, wenn er mal Lust hat.

Der Kontakt zu Ulrike besteht seit dem weiter, worüber ich mich sehr freue. Sie gab dann auch später den Anstoß, in dem sie sagte: „Wenn die Maus sich weiter gut entwickelt, kannst Du gern mal einen Wurf mit ihr machen.“ Und da war sie wieder, die Leidenschaft und der Wunsch, kleine Kätzchen aufwachsen zu sehen. Es ratterte in meinem Kopf und aus Gedanken wurden handfeste Vorhaben.

Da bin ich also wieder, voller Hoffnung und Vorfreude, mit Mitgliedschaft in einem anderen Verein und mit Plänen. Nur eins ist diesmal anders: ich bin nicht allein. Mit Ulrike habe ich eine Freundin, die mich nicht allein da stehen lässt, die auch eventuelle Schwierigkeiten mit mir meistert und das Schöne mit mir teilt, die ehrlich und offen ist. Das war es, was ich damals schon wollte. Aber besser spät, als nie :-)

Eine Züchterin, die ihre Kätzchen zu moderaten Preisen abgibt, die lieber an Liebhaber als an Züchter verkauft (auch wenn ich nun wieder einer bin), die viel Wissen hat und dieses auch gern weiter gibt – eine bessere Unterstützung kann ich mir nicht wünschen und ich werde mein möglichstes tun um es ihr gleich zu tun.

Ich bin kein Rookie mehr in der Zucht, aber ich werde Ulrikes Hilfe sicher brauchen und ich weiß, dass ich sie von ihr auch bekomme.

Also: Alles wird gut :-)